Unsere Entdeckung des letzten Jahres: Pablo und Vincent, sympathische Brüder und lockere Typen, wissen genau was Ihnen wichtig ist. Am südlichen Ausläufer der Côtes de Beaune, in Cheilly -les- Maranges (20 Kilometer von Beaune entfernt) führen sie das seit 1830 in Besitz befindliche Familienweingut. Konsequent gehen die beiden diplomierten Önologen den biologischen Weg. Sie sind überzeugt, dass die biologische Landwirtschaft und mit ihr ein reiches und gesundes Ökosystem, die Basis für gesunde Trauben und schlussendlich komplex-tiefgründige Weine sind. Seit einiger Zeit hat sich zu den Brüdern ein weiteres Duo gesellt: Corleone und Valentine, zwei Kaltblüter die die Bodenbearbeitung übernehmen. Pablo. „Sie arbeiten sehr präzise und der Boden wird im Vergleich zu den schweren Traktoren nicht so verdichtet. Außerdem macht die Arbeit mit den Pferden viel Freude.“ Zwischen den Rebzeilen wird begrünt, nicht zum Ernten, sondern um die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen. Hafer und Roggen zur Verbesserung der Bodenstruktur, Linsen und Klee zur Stickstoffbindung aus der Atmosphäre und Senf für die Anreicherung der mineralischen Elemente. Die Begrünung hilft außerdem die Erosion bei Starkregen zu verhindern und das Wurzelsystem lockert obendrein noch den Boden. Vieles bei Chevrot ist auf wunderbare Weise alt: die Rebstöcke, die zum Teil schon der Großvater in den 1940iger Jahren gepflanzt hat und mit dem 1798 errichteten Gutsgebäude inklusive dem darunter liegenden Gewölbekeller, besitzt die Familie Chevrot ein wunderschönes Refugium. Steigt man hinab in den Keller ist die sich ausbreitende Stille richtig wohltuend. Das die Weine hier gut aufgehoben sind leuchtet sofort ein.Von 15 verschiedenen Parzellen kommen die Weine von Chevrot und mit Aligoté, Chardonnay und Pinot Noir sind alle drei Rebsorten des Burgund vertreten. Die Top-Parzellen liegen beim Chardonnay mit der 1er Cru Lage „La fussiére“ innerhalb der AOC Maranges und beim Pinot Noir in der Gemeinde Santenay mit der 1er Cru Lage „Clos Rousseau“. Die Erträge sind gering, 30 hl/ha ist wirklich nicht viel aber der Spagat ist immer gleich: große Menge = kleine Weine und umgekehrt. Und wennschon soviel Arbeit im Weinberg mit Pferd, grünen Einsaten, biologischer Landwirtschaft, dann auch Qualität konsequent bis zum Ende gedacht. Heraus kommen Weine, die alle ein wenig Zeit brauchen! Aber schon als junge Weine zeigen sie eine erstaunliche Komplexität und Spannung. Es fällt leicht sie zur Seite zu legen weil die Ahnung auf etwas Großartiges schon durchschimmert.
Fotos: Domaine Chevrot