Rosé-Wein wird in fast allen Anbaugebieten in denen auch die Produktion von Rotwein verbreitet ist, produziert. Natürlich in einigen Regionen mehr als in anderen aber er ist fast immer zu finden. Trotz dieser Verbreitung gibt es sehr wenig Appellationen die ausschließlich für die Produktion von Rosé-Weinen vorgesehen sind. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass in vielen Fällen die Roséweine leider ein Schattendasein fristen und eher als Nebenprodukte der Rotweinproduktion angesehen werden. Eigentlich schade, denn es gibt viele schöne Roséweine die weit mehr sind als ein Nebenprodukt.
Ähnlich wie bei Rot- oder Weißweinen gibt es auch beim Rosé viele verschiedene Ausprägung der Farbe. Von sehr zartem Lachsfarben bis zu hellem Rot ist alles dabei. Wie bei allen Weinen ist die Herstellung und die Rebsorte zum Großteil für die Farbe verantwortlich.
Es gibt mehrere gängige Verfahren zur Herstellung von Rosé. Meist wird Rosé aus roten Trauben gewonnen. Die helle Farbe ist das Resultat eines nur kurzen Schalenkontakts. Je nach Rebsorte werden die Trauben direkt abgepresst und vergoren, wie bei Weißwein, oder die Trauben werden nach zwei bis drei Tagen Maischestandzeit abgepresst. Letzteres Verfahren ergibt meist deutlich dunklere Farbtöne.
Ein weiteres gängiges Verfahren ist die Saignée-Methode. Dabei wird aus dem Gärbehälter nach rund 12 Stunden ein kleiner Teil Most entnommen und zu Rosé ausgebaut. Der Rest wird Rotwein. Aufgrund des geringeren Anteils an Flüssigkeit wird der Rotwein nun kräftiger.
Für die Schaumweinproduktion kann Weißwein auch einfach mit einem kleinen Anteil Rotwein vermischt werden. Dieses Verfahren kommt aber ausschließlich in der Champagne zum Einsatz und ist im restlichen Europa nicht zulässig. Weiterhin kommt in der Massenweinproduktion ein hochtechnisiertes Verfahren zum Einsatz bei der ein Rotwein zum Rosé umgepolt wird. Hierzu wird der Rotwein durch den Einsatz starker Schönungsmittel und die Behandlung mit Aktivkohle aufgehellt und die Gerbstoffe reduziert. Was geschmacklich dann übrig bleibt ist fraglich…
Wir gönnen uns da lieber ein handwerklich einwandfreies Glas Rosé, halten es vor dem ersten Schluck vor den blauen Sommerhimmel und bewundern diesen schönen Farbkontrast.