Nach dem Studium in Weinbau und Önologie in Geisenheim und einer prägenden Zeit beim Weingut Peter Jakob Kühn im Rheingau, gab es im Sommer 2020 die Idee nach Sizilien auszuwandern um dort für einen bekannten Winzer am Ätna zu arbeiten. Die Corona Pandemie kam dazwischen so das es statt Sizilien Freiburg (im Breisgau) wurde, wo Jakob
als Berater für ökologischen Weinbau arbeitet. Dort angekommen wurde sofort angefangen, die Umgebung nach vielversprechenden Weinbergslagen zu erkunden. Dabei fiel der Fokus auf zwei völlige unterschiedliche Terroirs: die steilen Kalksteinböden um Ehrenstetten (direkt gegenüber des Schwarzwaldes) und die schwarzen vulkanischen Böden von Oberrotweil am Kaiserstuhl. Mit Glück konnte Jakob gleich zu Beginn am Kaiserstuhl einen halben Hektar mit alten Reben in den bekannten Lagen Oberrotweiler Eichberg und Oberrotweiler Henkenberg übernehmen.
In Ehrenstätten hat die Suche länger gedauert, aber mit dem Jahrgang 2022 kam eine kleine Parzelle mit alten Spätburgunder Reben hinzu.
Bei den Rebsorten werden Spätburgunder und in den nächsten Jahren Chardonnay im Mittelpunkt stehen. Jakob ist überzeugt, dass sie mit ihrer Transparenz am besten den Charakter und die Schönheit der jeweiligen Terroirs zeigen können. Von Anfang an hat er sich dabei auf die Rebflächen konzentriert, die ohnehin nur sehr schwierig maschinell zu bearbeiten sind und viel Handarbeit erfordern. Häufig sind solche Flächen auch diejenigen mit den interessantesten Böden, der besten Exposition und den ältesten Reben. So sieht Jakob in den vermeintlichen Nachteilen, die ein ganz neu gegründeter Betrieb hat, die Vorteile: Nur solche Rebstücke werden ausgewählt, die ein hohes qualitatives Potential besitzen und Weine mit Ausdruck und Identität geben können. Und noch etwas: Als Neuling hat er keine alten Kunden, keine Routinen und Zwänge, er kann völlig frei Entscheidungen treffen und ist in keinen Traditionen gefangen.
Im Weinberg wird ohne schwere Maschinen gearbeitet, alle Arbeiten erfolgen eigenhändig. Die Böden sollen lebendig und aktiv sein, werden jedoch nicht gedüngt, da qualitative Weine auf kargen Standorten entstehen. Soweit es die Witterung erlaubt, werden die Reben im Sommer nicht zurückgeschnitten, sondern in Arkaden gewickelt, so dass sie ihre eigene Balance finden können. Der Rebschnitt im Winter erfolgt nach der Methode Goyout-Poussard und seit Beginn werden biodynamische Feldpräparate verwendet.
Im Keller werden alle Weine mit den natürlichen Hefen vergoren und ohne Nutzung von Pumpen unfiltriert, ungeschönt und mit geringer Schwefelgabe gefüllt. Auf der Suche nach aromatischer Klarheit werden keine Holzfässer verwendet, die toastige Röstaromen an die Weine abgeben.