Matthias Hey

In der 12. Klasse begann es, das Leben mit dem Wein.

„Meine Eltern hatten damals (2001) eine verwilderte Parzelle im Naumburger Steinmeister (Foto) samt Gutshof gekauft. Einfach so, zum Spaß. Ohne diesen Zufall weiß ich nicht, was heute machen würde.“ Dabei hatte vom Weinbau in der Familie keiner einen blassen Schimmer. Trotzdem klotzten sie ran: die alten Reben von den Brombeeren befreien, neue Rebstöcke pflanzen und die Trockenmauern instand setzen und lernen wie Wein geht. Mit dem ersten Schluck Wein von der eigenen Parzelle war dann für Matthias klar wohin die Reise geht: statt dem Studium der Philosophie wurde es Önologie in Geisenheim. 2008 war es geschafft. Studium und Praktika lagen hinter ihm und es ging an den ersten eigenen Jahrgang. 10 000 Flaschen wurden davon abgefüllt und nicht alles war gelungen, wie Matthias Hey erzählt. Beim Ausbau der Spitzenweine im Holzfass schoss er ein wenig über Ziel hinaus. Die Weine wurden zu holzbetont, zu breit.

Das ist Vergangenheit. Heute hat er die Lage Naumburger Steinmeister genau ausgelotet. Die Weine von seiner Spitzenlage bestechen durch die Raffinesse, mit der Frucht und Mineralität verwoben werden. Sie sind stoffig, dicht und auch von einer feinen Weichheit. Dabei schaut er jedes Jahr was er noch weglassen kann um die Weine noch puristischer auf die Flasche zu bekommen. Ein spannender Blick auf die Zukunft.