Die Domaine Gasnier, in der vierten Generation von Fabrice Gasnier geführt, verfügt über 27 Hektar Rebflächen in der Gemeinde Cravant les Coteaux, auf denen – nicht untypisch für die Tourraine – ausschließlich Cabernet Franc kultiviert wird.
Begründet wurde der Weinbau in der Familie durch Aimé Gasnier, dem Urgroßvater von Fabrice. Auf drei Hektar betrieb er nicht nur Weinbau, sondern kultivierte zudem Weizen und Gerste und hielt Schafe und Kühe. Sein Sohn Hubert brachte das Weingut durch die schwere Zeit des Zweiten Weltkrieges. Er konzentrierte sich bereits stark auf den Weinbau. Mit dem ersten Erntetag im September 1990 übernahm der damals 21-jährige Fabrice das Ruder, nachdem er Agrarwissenschaften studiert und mehrere Praktika (Bordeaux, Champagne, Burgund) absolviert hatte. Sein Augenmerk gilt seitdem der schrittweisen Umstellung auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung sowie der Interpretation der einzelnen Parzellen mit ihren spezifischen Bodeneigenschaften: Les Haies Martel; eine warme, südlich exponierte Parzelle; Les Batteraux, vom Kies geprägt; Le Queue de Poélon, hier stehen die ältesten Reben aus dem Jahr 1960 auf terrassierten Granitböden; Clos de Chezelet, eine Lage, die seit 1750 komplett von einer zwei Meter hohen Mauer umgeben ist; und Les Égratineux, einer zur Loire nach Süden hin abfallenden Parzelle mit perfekt ausgeglichenem Klima.
Die Rebsorte Cabernet Franc, die hier ausschließlich den Ton angibt, wird (wie hier an der Loire) nur sehr selten reinsortig vinifiziert. Ihre Herkunft liegt in den Pyrenäen, von wo aus sie mit den Römern im ersten Jahrhundert ins Bordeaux gebracht wurde. Tausend Jahre später wurde sie unter der Bezeichnung Breton an der Loire heimisch. Besonders typisch für die Region ist ihre feinaromatische Ausprägung mit rassigen und eleganten Tanninen sowie einem großem Alterungspotenzial.