In einer schweren Absatzkrise wurde 1923 die Winzergenossenschaft Dom Brial von einer Handvoll Winzer in Baixas aus der Taufe gehoben. Heute bewirtschaften 247 Mitglieder 2.100 Hektar Rebflächen. Durchschnittlich werden jährlich 8,5 Millionen Liter Wein erzeugt. Gewaltige Zahlen. Jenseits dieser Zahlen begreifen die Genossen ihre Weinberge als Kern ihrer Identität, als kulturelles Erbe, welches genauso schützenswert ist wie die Werte aus der Gründungszeit: Solidarität, Gerechtigkeit und Verantwortung.
Die Weinberge der Kooperative verteilen sich auf 30 umliegende Gemeinden, wobei Baixas mit mehr als einem Drittel der Fläche die Hochburg darstellt. Seit 1989 wurden die verschiedenen Böden genau untersucht, erfasst und wie bei einem Puzzle einzelne Weinberge in fünf Terroirs gebündelt: Die höher gelegenen Terrassen aus runden Kieselsteinen und Lehm sind reserviert für die besten Village-Weine. Auf Terrassen mit rotem Ton und Kalkstein mit sehr reichen Eisenanteilen in mittleren Höhenlagen wachsen die Rebsorten Mourvèdre, Grenache Noir, Carignan, Roussanne und Muscat Petits Grains. Auf Flächen mit schwarzer Erde gedeihen Syrah, Carignan und Muscat Petits Grains, die in die Gebietsweine einfließen. Schließlich gibt es noch das Terroir „Arena“ im schluffigen Tiefland sowie das Grünland auf einem niedrigen Plateau für einfache Landweine.
Die Weinbauern beackern ihre Flächen gemäß den Nachhaltigkeitsprinzipien, die sie zusammen mit dem Institut Coopératif du Vin aus Montpellier entwickelt haben. Ziel ist es, das qualitative Potential der Böden im Zusammenspiel mit den Reben stabil zu halten und den Erhalt dieser natürlichen Ressourcen für nachfolgende Generationen zu sichern.