... zuerst wollte er gar nicht so recht.
Aber als der Vater aufhörte die Weinberge zu bearbeiten gab es eben nur zwei Optionen: verkaufen oder selbst die Reben wieder hochziehen. So wechselte er nach 10 Jahren Weinhandel 2006 die Perspektive und packte an. Heute ist er stolz darauf, in vierter Generation die Domaine zu bewirtschaften. Oder, wie er selbst sagt: „Ich fand meine Zukunft in der Vergangenheit meiner Familie“. Seine Schwester Gaëlle kam 2008 zu ihm und gab dafür ihren Computerjob auf.
Nach über einem Jahrzehnt Arbeit sind es mittlerweile 70 Hektar die sie 30 Kilometer südlich von Nantes, in Aujardière bewirtschaften. Hier im Nantais sind die Weinberge nicht weit vom Atlantik entfernt, es gibt ein maritimes Klima und eine interessante Vielfalt an Gesteinen da dieses Gebiet einst Meeresboden war.
Die Besonderheit im Nantais und seines ursprünglichen Klimas sind die ozeanisch frischen und jodierten Weine. „Wir versuchen diese salzige Seite Jahr für Jahr zu enthüllen“, so Eric zu seiner gesuchten Stilistik. Seine Weine sind konsequent trocken und von lupenreiner Präzision.
Von all seinen Weinen ist der Fié gris (auch als Sauvignon Rosé bekannt) sicher am bemerkenswertesten. Diese Weißweintraube ist an der Loire beheimatet, allerdings weitestgehend verdrängt vom rentablen Sauvignon blanc. Éric Chevalier stellt eine der wenigen verbliebenen Hochburgen dieser eleganten und üppigen Sorte dar.
Seit 2014 wird die gesamte Rebfläche ohne chemische Spritzmittel bewirtschaftet und auch die Böden werden ausschließlich mechanisch bearbeitet. Als nächster Schritt erfolgte 2016 die Zertifizierung für den ökologischen Landbau. Auch im Keller ging es konsequent weiter; Wenn schon Hefen zum Gärstart dann nur einheimische, ansonsten wird spontan vergoren. Eric „Für mich ein wichtiger Hebel um die Identität unseres Terroirs und dessen Originalität zu enthüllen“.
Und als er ob noch mehr eins sein möchte mit seinem Tun und seiner Region, belebt er das Erbe einer lokalen Geschichte der gemischten Landwirtschaft. Er begann 2017, neben dem pflanzen von Hecken und Feldgehölzen, mitten in die Rebgärten Obstgärten anzulegen. So fördert man nicht nur die Artenvielfalt sondern ist mit Sicherheit auch selbst viel freudvoller in Mitten der Kulturlandschaft unterwegs.